Ausleitende Verfahren bezeichnen eine Reihe von Behandlungsmethoden der Alternativmedizin, namentlich den Aderlass, das Schröpfen, das Baunscheidtieren, das Blutegelsetzen, das Cantharidenpflaster, das Fasten, sowie Wickel, Schwitzen, Basische Bäder, Ausleiten über den Darm und über den Urin. Die Begriffe verbindet zunächst, dass sie uns wie fossile Überbleibsel einer archaischen Medizin aus einer lang vergangenen Zeit erscheinen, die jedoch die Heilkunde mehr prägten als manches Faktenwissen.
Historie der Ausleitenden Verfahren
Tatsächlich sind diese Methoden im Mittelalter bis weit in die Neuzeit als Allzweck- und Allheilmittel auf breiter Front eingesetzt worden. Dahinter stand die Vorstellung, dass giftige oder im Übermaß im Körper befindliche Säfte ausgeleitet werden müssten, um Krankheiten zu vertreiben. (Humoraltheorie)
Wenn wir uns in der Naturheilkunde heute mit diesen Methoden beschäftigen und sie anwenden, dann verdanken wir das dem Arzt Bernhard Aschner (1883-1960), der die Wirkungen vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüfte und zu dem Schluß gelangte, dass sich die Anwendungen tatsächlich lohnen. Er entdeckte bei den Methoden viele therapeutisch sinnvolle Effekte und beschrieb sie in seinen Dokumentationen. Aufgrund seiner Arbeit bezeichnen wir die Methoden heute als “Aschner Verfahren”.